★★★★☆*
Hallo zusammen,
letztes Jahr habe ich schon ein ähnliches Kamerasystem getestet und zwar “Arlo” von Netgear.
Bei dem System war es so, dass die Kameras komplett kabellos waren. Sie hatten integrierte Akkus und die Übertragung der Videostreams funktionierte per Funk. Bei diesem System von xmartO ist es etwas anders:
Technisches & allgemeine Funktionsweise
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Die Kameras müssen nämlich einfach an die Steckdose eingesteckt werden. Das hat natürlich den Nachteil dass man gegebenenfalls Stromkabel verlegen muss wenn man sie im Freien verwenden will, aber dafür funktionieren sie ununterbrochen und es müssen keine Akkus geladen werden wie bei Arlo. Wegen den Akkus sind bei Arlo beispielsweise auch Minusgrade ein großes Problem weil dadurch die Akkus schwächer werden… ich finde es deshalb von Vorteil dass sie per Kabel Strom beziehen.
Es gibt einen schwarzen Kasten, die “Network Video Station” kurz: NVR. Dieser wird an das Stromnetz angeschlossen und schaltet sich daraufhin automatisch ein, innerhalb 2 Minuten ist er einsatzbereit.
Die Kameras verbinden sich automatisch per Funk mit dem NVR sobald man diese ebenfalls ans Stromnetz anschließt.
Für die Nutzung des ganzen Systems ist kein!! separater Computer nötig sondern man schließt einfach einen Bildschirm (nicht enthalten) per VGA oder HDMI an das NVR an, außerdem eine Maus (enthalten) und optional auch eine Tastatur. Ich kam bisher ohne Tastatur aus, nur beim Konfigurieren der Email-Benachrichtung habe ich eine vermisst weil es nur mit der Maus länger dauert.
Außerdem kann man mit der App “xmartO Wallpixel” auf die Kameras zugreifen und sieht dann dort Live was vor sich geht.
Es gibt auch eine Weboberfläche die man im Browser öffnen kann. Dadurch kann man dann von jedem PC der sich im selben Netzwerk befindet die Kameras sehen. Außerdem kann man dort auch viele (alle?) Einstellungen vornehmen, optisch sieht es aber nicht so toll aus… (siehe Screenshots).
2. Überblick: Was kann das System (& nicht) und wie funktioniert es?
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Das Überwachungssystem kann zum einen zur Live-Überwachung genutzt werden, zum anderen aber auch zur Videoaufzeichung (zeitgesteuerten oder durch Bewegung ausgelöst).
Außerdem können die aufgezeichneten Clips abgespielt werden.
Für die Speicherung von Aufnahmen ist allerdings eine interne Festplatte erforderlich, die man separat kaufen muss (jede 2,5” oder 3,5” Sata HDD ist möglich). Die Festplatte wird jetzt einfach in das NVR eingesteckt. Das ist selbsterklärend denn es werden einfach nur 2 Kabel eingesteckt und vier Schräubchen (nicht enthalten) festgedreht um die Festplatte zu fixieren.
Im Gegensatz zu manch anderem System haben die xmartO-Kameras keine Mikrofone integriert, der Ton wird also nicht mitgeschnitten, außerdem kann die Videoaufnahme nicht durch Geräusche ausgelöst werden. Arlo hat das aber ebenfalls nicht, “Dropcam” hat es widerum.
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3.. Speichern von Videos: manuell, zeitgesteuert oder per Bewegungsmelder
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Die Aufzeichnung kann entweder manuell für bestimmte Kameras ausgelöst werden.
Außerdem kann zeitgesteuert aufgenommen werden, oder sobald im Blickfeld der Kamera Bewegung registriert wird.
Die Videos werden wie gesagt auf der Festplatte gespeichert, die man separat kaufen muss und dann einfach in den NVR einbaut.
Allerdings ist die Festplatte natürlich irgendwann voll. Man kann einstellen, dass die Videos dann überschrieben werden, oder nicht (dann stoppt die Aufnahme).
Außerdem kann man einstellen nach wie vielen Tagen die Aufnahmen automatisch gelöscht werden sollen, dann wird die Festplatte also nie voll.
Wenn man bestimmte Videos dauerhaft speichern will, muss man einen USB-Stick anstsecken und dann die jeweiligen Videos darauf abspeichern (Dateiformat avi.)
Alternativ kann man auch einfach die Weboberfläche des NVR in seinem Browser öffnen, dort kann man ebenfalls Videos abspielen und herunterladen, das Dateiformat ist hier komischerweise ein anders nämlich .flv.
3.1 Zeitgesteuerte Aufnahme:
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Für jede einzelne Kamera kann man für jeden Wochentag auswählen, zu welchen Uhrzeiten aufgenommen werden soll.
Es können bis zu vier Zeitspannen bestimmt werden, also z.B. von 00:00 bis 8:00 Uhr und von 12:00 bis 16:00 Uhr usw…
Für jede Zeitspanne kann man angeben ob dauerhaft aufgezeichnet werden soll, oder nur wenn Bewegung registriert wird.
3.2 Bewegungsgesteuerte Aufnahme
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Sobald eine Kamera Bewegung registriert, wird die Aufzeichnung gestartet und wenn 15 Sekunden keine Bewegung mehr war wird sie wieder gestoppt.
Für jede der Kameras kann eingestellt werden, welcher Bereich der Kamera bei der Bewegungsmeldung berücksichtig werden soll. Das ist sehr hilfreich, weil man manchmal einen bestimmten Bereich des Blickfeldes der Kamera gar nicht relevant ist, z.B. die Straße.
Wenn also keine Aufzeichnung stattfinden soll wenn ein Auto vorbeifährt, dann markiert man eben nur den Rest des Bildes, oder einfach nur die relevanten Stellen.
Man kann auch die Sensitivität einstellen, also wie sensible auf Bewegung reagiert werden soll.
Damit muss man ein wenig herumspielen um die für die jeweiligen Szenarien die passenden Einstellungen zu finden.
Die automatische Aufzeichnung bei Bewegung hat bei mir grundsätzlich gut funktioniert. Gerade das Szenario mit den Autos funktioniert wunderbar. Allerdings löst die Kamera in meinem test nicht immer aus, wenn Leute auf dem Gehweg vorbeilaufen, obwohl dieser “scharf gestellt” ist… (siehe Bild unten)
Vielleicht sind die Veränderungen im Bild zu gering? Es handelt sich aber m.E. definitiv um einen Fehler und das ist übrigens mein einziger großer Negativpunkt an diesem System.
Bei Bewegung kann zusätzlich zur Aufzeichnung auch ein “Buzzer” ausgelöst werden, das ist einfach ein Piepton der von dem NVR ausgeht.
Außerdem kann das jeweilige Video per FTP an einen Server geschickt werden und es kann eine E-Mail verschickt werden, sobald Bewegung gemeldet wird (letzteres hat bei mir aber nicht funktioniert)
Auf Nachfrage hat mir der Hersteller gesagt was man per Mail zugeschickt bekommt, nämlich einfach eine Textmail in der steht, dass Bewegung registriert wurde.
Ales Nachteil empfinde ich, dass kein Bild der Kamera mitgeschickt wird… So muss man sich also erst einloggen und das jeweilige Videos suchen um zu schauen was die Kamera aufgezeichnet hat und ob es sich um einen Fehlalarm handelt…
Der Hersteller sagte mir allerdings, dass sie für die App an einer Notification arbeiten, bei der dann ein Snapshot der jeweiligen Kamera angezeigt wird. Das wäre sehr gut, denn dann kann man anhand des Snapshots wie gesagt schnell erkennen, ob es sich um einen Fehlalarm handelt oder nicht.
4. Suchen und Abspielen von aufgezeichneten Videos
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Die aufgezeichneten Videos können durchsucht werden und zwar anhand des Datums und der Uhrzeit.
Außerdem kann eingegrenzt werden auf welche Art und Weise die Aufnahme ausgelöst wurde (manuell, Zeitspanne oder Bewegung) und welche Kameras berücksichtig werden sollen.
Daraufhin erscheint auf einer Zeitspanne für jede der gewählten Kameras eine Zeile anhand der man erkennen kann, zu welchen Zeitpunkten etwas aufgenommen wurde.
Man kann dann an eine beliebige Stelle springen und das Video abspielen, wählt man mehrere Kameras wird der Bildschirm geteilt und man sieht gleichzeitig die Aufnahmen der verschiedenen Kameras.
Die Aufnahme kann pausiert werden, außerdem kann die Abspielgeschwindigkeit verändert werden:
Doppelte, 4-, 8-, 16- und 32-fache Geschwindigkeit. Rückwärts kann nicht abgespielt werden. Wenn man also eine bestimmte Stelle nochmal ansehen will dann muss man auf dem Zeitstrahl zurückspringen und die richtige Stelle finden, was ich etwas nervig finde.
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5. Videoqualität
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Ich habe bin mit der Bildqualität der Aufnahmen voll und ganz zufrieden. Als Überwachungskamera finde ich es mehr als ausreichend.
Auch der Nachtmodus überzeugt, die Aufnahmen sind durchaus zu gebrauchen und auch Gesichter können erkannt werden, das war bei meinerm “Arlo”-System nicht wirklich möglich…
6. Einrichtung
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Die Einrichtung des Systems war sehr einfach:
Den mitgelieferte Network Video Recorder (NVR) ans Stromnetz anstecken, die Maus und einen Monitor (VGA oder HDMI) antsecken, schon kann’s losgehen.
Nach 2 Minuten ist der NVR hochgefahren und der Setup Wizard erscheint, den man sehr schnell durchklicken kann. Es müssen keine komplizierten Einstellungen vorgenommen werden, nur z.B. die Zeitzone, Uhrzeit usw…
Kameras anbringen:
Es sind Schrauben und Dübel für die Montierung an der Wand / Decke enthalten.
Ein Vorteil von xmartO sind die flexible Positionierung der Kameras und die einfache Inbetriebnahme. Man braucht nur eine Steckdose im Empfangsbereich des NVR. Nach dem Einstecken dauert es eine Minute und schon erscheint das Bild der Kamera auf dem Monitor den man an den NVR angeschlossen hat.
Man muss sie nicht noch irgendwie miteinander “bekannt machen”, weil die Kameras schon vom Hersteller mit dem NVR verknüpft werden und sich also quasi schon “kennen”.
Wenn man xmartO-Kameras separat dazukauft dann muss man sie über den Menüpunkt “IPC Add” hinzufügen.
Jede Kamera hat auch einen RJ45-Netzwerk-Port, mit dem man sie per Kabel an den NVR anschließen kann. Das ist für den Fall gedacht, wenn die kabellose Übertragung wegen vielen dicken Mauern oder einer sehr großen Distanz nicht mehr funktioniert.
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7. Bedienung & Benutzeroberfläche:
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7.1 Benutzeroberfläche des NVR
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Die Oberfläche des NVR, die man aufrufen kann wenn man einen Monitor und die Maus angeschlossen hat, ist sehr leicht zu bedienen und logisch aufgebaut.
Kürzlich ist ein Update herausgekommen wodurch einige logische Unstimmigkeiten im Aufbau des Menüs beseitigt wurden – das ist mir gleich positiv aufgefallen.
(Updates müssen von der xmartO-Website auf einen Usb-Stick heruntergeladen werden, den man dann an den NVR ansteckt)
7.2 Weboberfläche
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Wie schon erwähnt gibt es auch eine Weboberfläche auf die man im Browser Zugriff bekommen kann, sofern man sich im selben Netzwerk befindet oder per VPN Zugriff darauf hat. Man kann dann die Kameras überwachen und viele Einstellungen vornehmen.
Optisch gefällt sie mir aber nicht so gut und sie ist auch nicht so leicht zu bedienen.
7.3 “xmartO Wallpixel”-App
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In der App für das iPad/iPhone oder Android kann man nur das Livebild der Kameras sehen. Auf die aufgezeichneten Videos hat man keinen Zugriff und auch Einstellungen können nicht vorgenommen werden.
Wenn man die App das erste Mal öffnet muss man die ID des NVR eingeben, oder man scannt den QR-Code der im Menüpunkt “Setup Wizard” erscheint.
Dann gibt man noch den Benutzernamen und das Passwort ein, schon erscheinen die Bilder der Kamera auf dem Bildschirm.
Die Übertragung zur App funktioniert nicht lokal per Wifi sondern über das Internet über einen Server von xmartO. Dadurch kann man von überall auf der Welt die Livestreams der Kamera anschauen.
Der NVR muss dazu aber logischerweise mit dem Internet verbunden sein, dazu steckt man einfach das eine Ende des beigelegten Kabels in den NVR und das andere z.B in einen Port seines DSL-Routers ein.
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8. Zusammenfassung
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8.1 Vorteile
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einfache Inbetriebnahme
+ Videoübertragung der Kameras kabellos, oder optional per RJ45-Kabel möglich
+ gute Videoqualität, auch im Nachtmodus
+ auch für den Außeneinsatz zu gebrauchen (wetterfest)
+ Beim Bewegungsmelder kann ein bestimmter Bereich des Bildes ausgewählt werden.
8.2 Nachteile
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– Es ist standardmäßig keine Festplatte verbaut
– Bewegungsmelder löst bei kleineren Bewegungen nicht immer aus.
– E-Mailbenachrichtungen habe ich trotz Hilfestellung vom Support nicht zum Laufen gebracht.
8.3 Fazit
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Mich hat das xmartO-System insgesamt überzeugt. Vor allem die einfache Bedienung und Inbetriebnahme ist mir positiv aufgefallen. Auch die gute Bildqualität (auch bei Nacht) finde ich sehr gut.
Auch insgesamt ist das System gut durchdacht und die Benutzung finde ich sehr einfach & angenehm.
Einen Stern ziehe ich aber wegen den oben genannten Nachteilen ab.
Die anderen Vor- und Nachteile habe ich (hoffentlich) ausreichend erläutert, ansonsten gerne nachfragen!
Ich hoffe für den ein oder anderen war die Rezension hilfreich – in jedem Fall: Vielen Dank für’s Lesen!
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