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Hallo zusammen,

letztes Jahr habe ich schon ein ähnliches Kamerasystem getestet und zwar “Arlo” von Netgear.
Bei dem System war es so, dass die Kameras komplett kabellos waren. Sie hatten integrierte Akkus und die Übertragung der Videostreams funktionierte per Funk. Bei diesem System von YESKAMO ist es etwas anders:

Technisches & allgemeine Funktionsweise
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Die Kameras müssen nämlich einfach an die Steckdose eingesteckt werden. Das hat natürlich den Nachteil dass man gegebenenfalls Stromkabel verlegen muss wenn man sie im Freien verwenden will, aber dafür funktionieren sie ununterbrochen und es müssen keine Akkus geladen werden wie bei Arlo. Wegen den Akkus sind bei Arlo beispielsweise auch Minusgrade ein großes Problem weil dadurch die Akkus schwächer werden… ich finde es deshalb von Vorteil dass sie per Kabel Strom beziehen.

Es gibt einen schwarzen Kasten, die “Network Video Station” kurz: NVR. Dieser wird an das Stromnetz angeschlossen und schaltet sich daraufhin automatisch ein, innerhalb 2 Minuten ist er einsatzbereit.
Die Kameras verbinden sich automatisch per Funk mit dem NVR sobald man diese ebenfalls ans Stromnetz anschließt.

Für die Nutzung des ganzen Systems ist kein!! separater Computer nötig sondern man schließt einfach einen Bildschirm (in meiner Version nicht enthalten) per VGA oder HDMI an das NVR an, außerdem eine Maus (enthalten) und optional auch eine Tastatur. Ich kam bisher ohne Tastatur aus, nur beim Konfigurieren der Email-Benachrichtung habe ich eine vermisst weil es nur mit der Maus länger dauert.

Außerdem kann man mit der App auf die Kameras zugreifen und sieht dann dort Live was vor sich geht.
Es gibt auch eine Weboberfläche die man im Browser öffnen kann. Dadurch kann man dann von jedem PC der sich im selben Netzwerk befindet die Kameras sehen. Außerdem kann man dort auch viele (alle?) Einstellungen vornehmen, optisch sieht es aber nicht so toll aus,… sehr altmodisch… (siehe Screenshots).

2. Überblick: Was kann das System (& nicht) und wie funktioniert es?
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Das Überwachungssystem kann zum einen zur Live-Überwachung genutzt werden, zum anderen aber auch zur Videoaufzeichung (zeitgesteuerten oder durch Bewegung ausgelöst).
Außerdem können die aufgezeichneten Clips abgespielt werden.

Für die Speicherung von Aufnahmen ist eine interne Festplatte verbaut. Letztes Jahr hatte ich ein fast baugleiches System, bei dem keiner Festplatte verbaut war. Das sehe ich deshalb auf jeden Fall als Pluspunkt.

Im Gegensatz zu manch anderem System haben die YESKAMO-Kameras keine Mikrofone integriert, der Ton wird also nicht mitgeschnitten, außerdem kann die Videoaufnahme nicht durch Geräusche ausgelöst werden. Arlo hat das aber ebenfalls nicht, “Dropcam” hat es widerum.

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3.. Speichern von Videos: manuell, zeitgesteuert oder per Bewegungsmelder
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Die Aufzeichnung kann entweder manuell für bestimmte Kameras ausgelöst werden.
Außerdem kann zeitgesteuert aufgenommen werden, oder sobald im Blickfeld der Kamera Bewegung registriert wird.

Die Videos werden wie gesagt auf der 2TB Festplatte gespeichert. Sie ist zwar groß, doch irgendwann ist sie natürlich trotzdem mal voll. Man kann einstellen, dass die Videos dann überschrieben werden, oder nicht (dann wird nichts weiteres aufgenommen).
Außerdem kann man einstellen nach wie vielen Tagen die Aufnahmen automatisch gelöscht werden sollen, dann wird die Festplatte also nie voll.

Wenn man bestimmte Videos dauerhaft speichern will, muss man einen USB-Stick anstecken und dann die jeweiligen Videos darauf abspeichern (Dateiformat avi.)
Alternativ kann man auch einfach die Weboberfläche des NVR in seinem Browser öffnen, dort kann man ebenfalls Videos abspielen und herunterladen, das Dateiformat ist hier komischerweise ein anders nämlich .flv.

3.1 Zeitgesteuerte Aufnahme:
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Für jede einzelne Kamera kann man für jeden Wochentag auswählen, zu welchen Uhrzeiten aufgenommen werden soll.
Es können bis zu vier Zeitspannen bestimmt werden, also z.B. von 00:00 bis 8:00 Uhr und von 12:00 bis 16:00 Uhr usw…

Für jede Zeitspanne kann man angeben ob dauerhaft aufgezeichnet werden soll, oder nur wenn Bewegung registriert wird.

3.2 Bewegungsgesteuerte Aufnahme
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Sobald eine Kamera Bewegung registriert, wird die Aufzeichnung gestartet und wenn 15 Sekunden keine Bewegung mehr war wird sie wieder gestoppt.

Für jede der Kameras kann eingestellt werden, welcher Bereich der Kamera bei der Bewegungsmeldung berücksichtig werden soll. Das ist sehr hilfreich, weil man manchmal einen bestimmten Bereich des Blickfeldes der Kamera gar nicht relevant ist, z.B. die Straße.
Wenn also keine Aufzeichnung stattfinden soll wenn ein Auto vorbeifährt, dann markiert man eben nur den Rest des Bildes, oder einfach nur die relevanten Stellen.

Man kann auch die Sensitivität einstellen, also wie sensible auf Bewegung reagiert werden soll.
Damit muss man ein wenig herumspielen um die für die jeweiligen Szenarien die passenden Einstellungen zu finden.

Die automatische Aufzeichnung bei Bewegung hat bei mir grundsätzlich gut funktioniert. Gerade das Szenario mit den Autos funktioniert wunderbar. Allerdings löst die Kamera in meinem Test manchmal nicht aus, obwohl sich in dem markierten Bereich etwas bewegt.

Bei Bewegung kann zusätzlich zur Aufzeichnung auch ein “Buzzer” ausgelöst werden, das ist einfach ein Piepton der von dem NVR ausgeht.
Außerdem kann das jeweilige Video per FTP an einen Server geschickt werden und es kann eine E-Mail verschickt werden, sobald Bewegung gemeldet wird (letzteres hat bei mir aber nicht funktioniert)

Auf Nachfrage hat mir der Hersteller gesagt was man per Mail zugeschickt bekommt, nämlich einfach eine Textmail in der steht, dass Bewegung registriert wurde.
Ales Nachteil empfinde ich, dass kein Bild der Kamera mitgeschickt wird… So muss man sich also erst einloggen und das jeweilige Video suchen um zu schauen was die Kamera aufgezeichnet hat und ob es sich um einen Fehlalarm handelt…

4. Suchen und Abspielen von aufgezeichneten Videos
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Die aufgezeichneten Videos können durchsucht werden und zwar anhand des Datums und der Uhrzeit.
Außerdem kann eingegrenzt werden auf welche Art und Weise die Aufnahme ausgelöst wurde (manuell, Zeitspanne oder Bewegung) und welche Kameras berücksichtig werden sollen.
Daraufhin erscheint auf einer Zeitspanne für jede der gewählten Kameras eine Zeile anhand der man erkennen kann, zu welchen Zeitpunkten etwas aufgenommen wurde.
Man kann dann an eine beliebige Stelle springen und das Video abspielen, wählt man mehrere Kameras wird der Bildschirm geteilt und man sieht gleichzeitig die Aufnahmen der verschiedenen Kameras.

Die Aufnahme kann pausiert werden, außerdem kann die Abspielgeschwindigkeit verändert werden:
Doppelte, 4-, 8-, 16- und 32-fache Geschwindigkeit. Rückwärts kann nicht abgespielt werden. Wenn man also eine bestimmte Stelle nochmal ansehen will dann muss man auf dem Zeitstrahl zurückspringen und die richtige Stelle finden, was ich etwas nervig finde.

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5. Videoqualität
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Ich habe bin mit der Bildqualität der Aufnahmen voll und ganz zufrieden. Als Überwachungskamera finde ich es mehr als ausreichend.
Auch der Nachtmodus überzeugt, die Aufnahmen sind durchaus zu gebrauchen und auch Gesichter können erkannt werden, das war bei meinerm “Arlo”-System nicht wirklich möglich…

6. Einrichtung
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Die Einrichtung des Systems war sehr einfach:
Den mitgelieferte Network Video Recorder (NVR) ans Stromnetz anstecken, die Maus und einen Monitor (VGA oder HDMI) antsecken, schon kann’s losgehen.
Nach 2 Minuten ist der NVR hochgefahren und der Setup Wizard erscheint, den man sehr schnell durchklicken kann. Es müssen keine komplizierten Einstellungen vorgenommen werden, nur z.B. die Zeitzone, Uhrzeit usw…

Kameras anbringen:
Es sind Schrauben und Dübel für die Montierung an der Wand / Decke enthalten.
Ein Vorteil von YESKAMO sind die flexible Positionierung der Kameras und die einfache Inbetriebnahme. Man braucht nur eine Steckdose im Empfangsbereich des NVR. Nach dem Einstecken dauert es eine Minute und schon erscheint das Bild der Kamera auf dem Monitor den man an den NVR angeschlossen hat.

Man muss sie nicht noch irgendwie miteinander “bekannt machen”, weil die Kameras schon vom Hersteller mit dem NVR verknüpft werden und sich also quasi schon “kennen”.
Wenn man YESKAMO-Kameras separat dazukauft dann muss man sie über den Menüpunkt “IPC Add” hinzufügen.

Jede Kamera hat auch einen RJ45-Netzwerk-Port, mit dem man sie per Kabel an den NVR anschließen kann. Das ist für den Fall gedacht, wenn die kabellose Übertragung wegen vielen dicken Mauern oder einer sehr großen Distanz nicht mehr funktioniert. Für jede Kamera ist eine Verschlusskappe für den RJ45-Port enthalten. Dadurch bleiben auch die Anschlüsse spritzwassergeschützt. Hinweis: Wenn man eine Kamera per Kabel betreiben will, muss man vorher eine Konfiguration durchführen, die in der Anleitung auf dem USB-Stick beschrieben wird.

Es liegt auch eine spezielle Antenne bei, die man für eine Kamera verwenden kann, wie sehr weit vom NVR entfernt ist. Dadurch kann man evtl. auf das Verlegen eines Kabels verzichten.

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7. Bedienung & Benutzeroberfläche:
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7.1 Benutzeroberfläche des NVR
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Die Oberfläche des NVR, die man aufrufen kann wenn man einen Monitor und die Maus angeschlossen hat, ist sehr leicht zu bedienen und logisch aufgebaut.

7.2 Weboberfläche
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Wie schon erwähnt gibt es auch eine Weboberfläche auf die man im Browser Zugriff bekommen kann, sofern man sich im selben Netzwerk befindet oder per VPN Zugriff darauf hat. Man kann dann die Kameras überwachen und viele Einstellungen vornehmen.
Optisch gefällt sie mir aber nicht so gut und sie ist auch nicht so leicht zu bedienen.

7.3 App
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In der App für das iPad/iPhone oder Android kann man nur das Livebild der Kameras sehen. Auf die aufgezeichneten Videos hat man keinen Zugriff und auch Einstellungen können nicht vorgenommen werden.

Wenn man die App das erste Mal öffnet muss man die ID des NVR eingeben, oder man scannt den QR-Code der im Menüpunkt “Setup Wizard” erscheint.
Dann gibt man noch den Benutzernamen und das Passwort ein, schon erscheinen die Bilder der Kamera auf dem Bildschirm.

Die Übertragung zur App funktioniert nicht lokal per Wifi sondern über das Internet über einen Server von YESKAMO. Dadurch kann man von überall auf der Welt die Livestreams der Kamera anschauen.

Der NVR muss dazu aber logischerweise mit dem Internet verbunden sein, dazu steckt man einfach das eine Ende des beigelegten Kabels in den NVR und das andere z.B in einen Port seines DSL-Routers ein.

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8. Zusammenfassung
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8.1 Vorteile
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+ einfache Inbetriebnahme
+ Videoübertragung der Kameras kabellos, oder optional per RJ45-Kabel möglich
+ gute Videoqualität, auch im Nachtmodus
+ auch für den Außeneinsatz zu gebrauchen (wetterfest)
+ Es ist standardmäßig eine 2TB HDD Festplatte verbaut
+ Ausführliche Anleitung (englisch) und Tutorial-Videos auf USB-Stick.

8.2 Nachteile
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– Für den Bewegungsmelder funktioniert das Auswählen eines bestimmten Bereiches nicht zuverlässig.
– E-Mailbenachrichtungen habe ich trotz Hilfestellung vom Support nicht zum Laufen gebracht.

8.3 Fazit
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Mich hat das YESKAMO-System insgesamt überzeugt. Vor allem die einfache Bedienung und Inbetriebnahme ist mir positiv aufgefallen. Auch die gute Bildqualität (auch bei Nacht) finde ich sehr gut.
Auch insgesamt ist das System gut durchdacht und die Benutzung finde ich sehr einfach & angenehm.

Einen halben Stern ziehe ich aber wegen den oben genannten Nachteilen ab, vor allem der Fehler mit dem Bewegungsmelder finde ich sehr störend…
Die anderen Vor- und Nachteile habe ich (hoffentlich) ausreichend erläutert, ansonsten gerne nachfragen!

Ich hoffe für den ein oder anderen war die Rezension hilfreich – in jedem Fall: Vielen Dank für’s Lesen!

YESKAMO Überwachungssystem WIFI NVR Überwachungskamera
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3 thoughts on “YESKAMO Überwachungssystem WIFI NVR Überwachungskamera

  • 19. Februar 2018 bei 9:16
    Permalink

    Guten Morgen,

    Ich habe in einem Video gesehen das man mit der Kamera bestimmte bereiche ausblenden kann? Ich musste 2 Kameras ziemlich an die Wand drehen um auf meinen Grundstück bleiben zu können. Nachteil ist aber das Nachts der Bereich nicht ausgeleuchtet wird sondern die Wand.

    Ist dies möglich und wenn ja wie? Vielen Dank!

    Antwort
    • 19. Februar 2018 bei 9:27
      Permalink

      Hallo Robert,

      also man ja einstellen, dass das Video aufgezeichnet wird, wenn Bewegung festgestellt wurde.
      Man kann einstellen, dass dabei nur ein bestimmter Bereich berücksichtigt werden soll,
      dass also Bewegungen die in einem anderen Teil des Bildes passieren, nicht dafür sorgen,
      dass ein Video aufgezeichnet wird…

      Das Problem das du mit der Ausleuchtung der Wand hast, scheint das nicht zu lösen, oder?
      Vielleicht habe ich auch deine Frage nicht ganz verstanden?

      Viele Grüße
      Andreas

      Antwort
      • 19. Februar 2018 bei 10:10
        Permalink

        Du verstehst mich schon 🙂

        Ich musste die Kamera direkt an die Wand drehen das diese nur meine Einfahrt und nicht Nachbars garten auf dem Bildschirm anzeigt. Problem ist dadurch das die Kamera direkt an die Wand nachts leuchtet und die Einfahrt kaum sichtbar ist.

        Drehe ich die Kamera so das Nachts die Einfahrt gut sichtbar ist, ist jedoch Nachbars Garten mit drauf 🙁 jetzt dachte ich es gäbe eine Einstellung das man bestimmte Bereiche ganz ausblenden kann. weil aktuell leuchten die LED die Hausmauer an und Einfahrt ist Dunkel

        Antwort

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